Musik

»28 TAGE«

Bei dem Projekt der 28 Tage handelt es sich um ein Tagebuch, das zwischen Februar und März des Jahres 2011 entstand; diese 28 Tage sehen sich mit spontan getätigten Fotos, die ich dazu machte, bebildert und mit jeweils einer mehr oder weniger geistreichen schriftlichen Äußerung versehen, die mir in den erwähnten und aufgezeigten Momenten einfiel. Alles passierte aus dem Alltag heraus und floss wieder in diesen ein. So ließ ich die entstandenen Eingebungen als solche bestehen, um zu dokumentieren, ob und welch Besonderheit in der Banalität des Alltags steckt, der sich durch einen Augenblick Aufmerksamkeit wahrgenommen sieht und mittels dessen entblößt, was außerhalb des strikten Plans seines Vorhabens in ihm vorgeht. Manchmal findet sich dort, ohne danach zu suchen, etwas ungeahnt Gehaltvolles; manchmal auch schlicht und ergreifend so gut wie nichts.

Spontan eingespielte und aufgenommene Fragmente der ersten 11 Tage habe ich in den weiteren 17 Tagen, wann immer ich Zeit dazu fand, zu Musikstücken ausgearbeitet.

Ich arbeitete hauptsächlich mit analogen Instrumenten. Es kamen Gitarren, Metallophon und Glockenspiel, alte Synthesizer sowie Drumcomputer zum Einsatz. Darüber hinaus formte ich die Klangfragmente aus Geräuschen, die aus verschiedenen Räumen meiner Wohnung stammten oder aus Aufnahmen hervorgingen, die ich draußen beim Spazierengehen mit meinen Diktiergeräten machte. Am Computer bastelte ich daraus dann Rhythmus und Geräuschkulissen.

Für mich geht es bei meinen Arbeiten darum, sich im Dialog zu befinden, in einem lebhaften und herausfordernden Gespräch mit den inneren Stimmen der wie auch immer gearteten Auseinandersetzung, die man künstlerisch ins Leben ruft, und die sich über die Art und Weise der Gestaltwerdung manifestieren. Sie formen sich folglich selbst, ausgehend von dem Rahmen, der ihnen zur Entwicklung gestattet wird und kommunizieren Inhalt, von dessen Aussagekraft man zuvor nur ansatzweise etwas erahnen konnte. Man löst, was sich in der Undurchsichtigkeit der Zustände verhangen sieht. Und gibt den Fragen, deren Antwortsuche sich bis ins Unendliche steigern kann, damit eine Möglichkeit des Austauschs, ohne sich weiter mit der ungelösten Aussage zu strangulieren.

Es drückt aus, es teilt mit und kommuniziert über das Ergebnis hinaus weiter – mit jedem der Gefallen oder Missfallen finden möchte.

»28Tage« in der Mittelwelle:

21 07 12 Atmocity mit Rotwang alias _A_ in der Mittelwelle Folge 1

bytefm/atmocity Spielliste 1

01 09 12 Atmocity mit Rotwang alias _A_ in der Mittelwelle Folge 2

bytefm/atmocity Spielliste

28 Tage bei 2025 Kunst und Kultur e.V.